Die intraoperative Beurteilung des Resektionsrandstatus mittels Röntgen ist in Ländern wie den USA, China, Japan und Großbritannien längst zum Standard in der Brustkrebstherapie geworden [1] [2]. Obwohl das Verfahren die Zahl der Wiederholungsoperationen deutlich senken kann, wird die Technologie in Deutschland nur zögerlich angenommen [3]. Dies ist insofern erstaunlich, als eine Reduktion der Re-Operationen nicht nur Kosten senkt, sondern auch einen Gewinn an Lebensqualität für die betroffenen Patientinnen bedeutet.
Schnittrand frei von Mikrokalk?
Typisch für das duktale in-situ Karzinom ist die Einlagerung von Mikrokalk. Dieser Mikrokalk ist im Röntgenbild gut zu erkennen. Bei der Brustkrebstherapie wird das markierte Gewebe während der Operation entnommen. Mit einem kompakten Röntgengerät kann der Schnittrand des entnommenen Gewebes direkt und schnell untersucht werden. Sobald bestätigt ist, dass der Schnittrand frei von Mikrokalk ist, wird die Wunde vernäht und die Operation abgeschlossen.
Dr. Rachel Jendro, Lincoln Surgical Hospital, Nebraska, USA
Expertin spricht über intraoperative Schnittrandbeurteilung
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Quellenangaben
[1] Wanheng Li, Xiru Li (2022): Development of Intraoperative Assessment of Margins in Breast Conserving Surgery: a Narrative Review, in Gland Surgery Volume 11, Issue 1, p258–269.
[2] Chantal Reyna, Sarah M. DeSnyder (2018): Intraoperative Margin Assessment in Breast Cancer Management, in Journal Surgical Oncology Clinics, Volume 27, Issue 1, p155-165.
[3] Die Möglichkeit einer intraoperativen Schnittrandbeurteilung mittels Röntgen wird von einschlägigen deutschsprachigen Fachgesellschaften nicht erwähnt:
[3.1] Leitlinienprogramm Onkologie, S3-Leitlinie Mammakarzinom, Version 4.3, Juni 2021.
[3.2] Deutsches Krebsforschungszentrum Heidelberg, Krebsinformationsdienst, Operation bei Brustkrebs, 24.01.2022.
[3.3] Deutsche Krebsgesellschaft e. V. & DIGIMED Verlag GmbH, Onko-Internetportal, Brustkrebs-Operation, 20.07.2022.