BIOLOGIE, ARCHÄOLOGIE & PRÄKLINIK

Anwendungsbeispiele der Röntgen-Mikro- und Nanotomographie

Biologische Präparate

In der Zoologie und Botanik hat sich in den letzten Jahren die Mikrotomographie als Methode für die morphologische Charakterisierung von tierischen und pflanzlichen Proben bewährt. Der Vorteil gegenüber der Histologie liegt klar auf der Hand: Seltene Exemplare können zerstörungsfrei in mikroskopischer Auflösung untersucht werden und bleiben so für spätere Studien erhalten.

Beispiel: Insekten & Kleinlebewesen

Im folgenden Beispiel haben wir den Kopf einer Eintagsfliegen-Nymphe der Gattung Coloburiscus, den uns Mitarbeiter eines deutschen Naturkundemuseums übermittelt haben, untersucht und den Innenschnitt der Kaumuskulatur visualisiert. Um die feinen Strukturen darzustellen, haben wir eine hohe Auflösung von 1 µm/voxel für den Scan gewählt.

Archäologische Objekte

Aufgrund der zerstörungsfreien Analyse sind Mikro-CT-Scanner früh in der Archäologie angekommen. Forscher scannen Werkzeuge, Tonscherben, Grabbeigaben oder Zähne. An Knochenfunden können Deformationen, Verletzungen und Krankheiten erkannt werden. Bei verkohlten Hölzern kann die Holzart bestimmt werden, karbonisierte Schriftrollen können mittels Mikro-CT virtuell entrollt werden.

Beispiel: Menschliche Überreste

Das folgende Video zeigt den Scan des Schädels eines ausgewachsenen männlichen Individuums aus Thüringen, datiert in das spätere Mittelalter, ca. 13. Jahrhundert. Die Probe wurde uns von Mitarbeitern der Universität Jena zur Verfügung gestellt.

Präklinische Forschung

Das erste Forschungsgebiet, in dem die Mikrotomographie angewendet wurde, war die präklinische Forschung, insbesondere bei Studien der Osteoporose an Labormäusen. Neben der Analyse von Knochenkrankheiten und deren Heilung haben sich heute Untersuchungen am Gefäßsystem, an der Lunge, am Herzen und anderen Organen etabliert, die von der hohen Ortsauflösung der Mikrotomographie profitieren.

Beispiel: Femur der Maus (in-vivo)

Im folgenden Beispiel haben wir den Femur einer Maus in-vivo gescannt und den trabekularen Anteil des Knochens analysiert.

Beispiel: Gefäßsystem der Maus (in-vivo)

Im folgenden Beispiel haben wir das Gefäßsystem einer Maus mit Kontrastmittel angefärbt und in-vivo gescannt.

Beispiel: Titan-Implantat in Schweinerippe

Im folgenden Beispiel haben wir ein Titan-Implantat, das in eine Schweinerippe appliziert wurde, ex-vivo gescannt. Die Grenzfläche zwischen Implantat und Knochen ist artefaktfrei abgebildet, die Osseointegration kann dadurch sehr gut beurteilt werden.